15 Gründe, warum eine Finanzplanung sinnvoll ist

Bevor du ein Haus baust, gehst du mit einem Architekten in die Planungsphase. Deine Wünsche und Vorstellungen werden mit der Realität abgeglichen. Was ist machbar und was nicht? Welche Potentiale bestehen?

Wenn der Plan steht, werden die Gewerke vergeben und die Umsetzung beginnt.

Ähnlich sollte es bei den eigenen Finanzen ablaufen:

  • Erst werden Ziele abgesteckt
  • Im Anschluss die Sollplanung erstellt
  • Dann Risiken abgewogen und bewertet
  • Um im Anschluss den Plan Realität werden zu lassen.

In diesem Beitrag haben wir 15 Gründe zusammengetragen, warum eine Finanzplanung sinnvoll ist.

Warum Finanzplanung sinnvoll ist. Sonnenuntergang in mitten der Wolken.

I. Bewusstsein für die eigenen Ziele schärfen

Der erste Schritt zur eigenen Finanzplanung ist die >Zielsetzung.

  • Wo stehst du heute?
  • Wo möchtest du hin?
  • Wo setzt du Prioritäten?
  • Bestehen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebensbereichen?

Selbst wenn du feststellst, dass wenig planbar ist, weil du in einer dynamischen Lebensphase steckst, ist das eine wertvolle Erkenntnis. Dann stehen starre Entscheidungen, wie der Kauf einer >Immobilie oder der Abschluss einer >Rürup-Rente womöglich hinten an und flexible Lösungen rücken in den Vordergrund.

II. Abgleich von Zielen und Erwartungen in der Partnerschaft

Finanzplanung ist Lebensplanung. Daher ist es oft sinnvoll, in einer Partnerschaft gemeinsam zu planen.

Wertvoll ist im ersten Schritt, Ziele, Erwartungen und Prioritäten miteinander abzugleichen.

Oft begegnet uns im Beratungsalltag, dass grundsätzliche Vorstellungen zwar besprochen wurden, aber die Details offen sind. Beispielsweise wenn sich ein Paar einig ist, dass der Wunsch nach einer eigenen Immobilie besteht, aber die Vorstellung zum Erwerbszeitpunkt auseinander gehen.

Hier schafft eine gemeinsame >Finanzplanung Klarheit und sorgt dafür, dass alle am gleichen Strang ziehen.

Finanzküche Newsletter abonnieren: Enthält das Thema der Woche, aktuelle Beiträge und die Empfehlung des Hauses.


III. Einnahmen & Ausgaben: Zahlungsströme sichtbar machen

Nach der Zielplanung kommt die Aufnahme des Status quo. Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung zeigt, welches Budget zur Verfügung steht und wie dieses verwendet wird.

Häufig stolperst du hier schon über Potentiale, um deine finanzielle Situation zu verbessern. Welche Ausgaben sind überflüssig und schaffen keinen Mehrwert?

Besonders spannend wird es, wenn nicht nur das aktuelle Jahr betrachtet wird, sondern eine längerfristige Perspektive der Zahlungsströme über viele Jahre eröffnet wird.

So wird klar, ob die finanzielle Situation geeignet ist, den eigenen Zielvorstellungen gerecht zu werden.

  • Reicht der laufende Überschuss, um Eigenkapital für den Immobilienwunsch zu sparen?
  • Ist der frühere Ruhestand drin?
  • Und kann ich mir eine lange Elternzeit dabei noch finanziell leisten?

IV. Klarheit über Vermögensbilanz verschaffen

Dabei ist die Liquiditätsplanung nur die halbe Wahrheit. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, ist zusätzlich die Aufstellung einer Vermögensbilanz notwendig. Wobei sich beides selbstredend untereinander beeinflusst.

Liquidität kann genutzt werden, um Vermögen aufzubauen. Vermögen wiederum kann genutzt werden, um Liquidität zu schaffen.

Gerade wenn illiquide Vermögenswerte und Darlehen vorhanden sind, schafft eine Vermögensbilanz Klarheit über die eigene Situation.

Wie hoch ist eigentlich mein Nettovermögen nach Abzug meiner Verbindlichkeiten?

V. Den Umgang mit Finanzen in der Beziehung klären

Glaubt man Statistiken, ist Geld einer der größten Streitpunkte in Beziehungen. Wenn Einnahmen unterschiedlich sind und das Ausgabeverhalten voneinander abweicht, birgt das Reibungspotential.

Eine offene Kommunikation kann hier gegensteuern.

  • Wie wollt ihr in eurer Beziehung mit dem Thema Finanzen umgehen?
  • Welche unterschiedlichen Glaubenssätze prägen euch?
  • Welche Ziele wollt ihr erreichen?

Ein guter Finanzplan greift solche Themen auf und schafft Verständnis in der Partnerschaft.

VI. Leitbild: Den richtigen Weg finden und Potentiale entdecken

Sind die Ziele klar und ist die finanzielle Ausgangssituation erfasst, geht es an die Schaffung des eigenen Leitbildes. Dabei werden verschiedene Handlungsoptionen abgewogen und Potentiale geprüft.

Teilweise werden Zielkonflikte sichtbar. Beispielsweise könnte ein Immobilienprojekt mit dem Wunsch nach einem früheren Ruhestand konkurrieren. Dann gilt es Prioritäten zu setzen oder um die Ecke zu denken. Vielleicht gibt es einen Weg, konkurrierende Zielsetzungen miteinander in Einklang zu bringen?

Am Ende steht das finanzielle Leitbild. Es bildet die Handlungsstränge ab, die am besten dazu geeignet sind, die eigenen Ziele zu erreichen. Dabei macht es Liquiditätsströme kurz, mittel und langfristig sichtbar.

VII. Welche Mittel werden für welche Projekte benötigt?

Ein essentieller Punkt eines Finanzplans ist, dass er aufzeigt, welche Mittel zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt werden. So können >Sparbudgets und geeignete Anlagen abgeleitet werden.

VIII. Weg von Glauben hin zu wissen

Die Erstellung des eigenen Finanzplans bringt es mit sich, dass Vorstellungen, Ziele und Wünsche sich an der Realität messen lassen müssen. Im Anschluss weißt du, was sich umsetzen lässt und was nicht.

Vielleicht stellst du auch fest, dass sich ein Ziel zwar umsetzen lässt, dir der Aufwand dafür aber zu hoch ist. Am Ende steht auch hier: Klarheit.

Individuelle Honorarberatung anfragen: Gibt dir einen klaren Plan an die Hand, um das Beste aus deinem Einkommen zu machen.


IX. Risiken bewerten

Eine saubere Risikoplanung ist essentiell. Sie zeigt auf, welche Risiken deinen Finanzplan ins Wanken bringen können.

Für Privatpersonen sind >Kernrisiken unter anderem Krankheit, Arbeitskraftverlust, Tod, oder ein größerer Schaden am Immobilienbesitz.

Welche Risiken sind für dich relevant? Welche davon möchtest du absichern und mit welchen einfach leben?

Dabei geht es nicht nur um den Abschluss von >Versicherungen. Mindestens ebenso wichtig sind Vorsorgevollmacht, Testament und eventuell Ehevertrag und Sorgerechtsverfügung.

X. Klarer Handlungsplan

Aus dem Finanzplan geht einer klarer Handlungsplan hervor. Wobei die einzelnen Umsetzungsbausteine nach Prioritäten abgestuft sind.

Der Handlungsplan gibt Orientierung und hilft dabei in die Umsetzung zu kommen. Gleichzeitig berücksichtigt er, wer was umsetzt und welche Ressourcen dafür benötigt werden.

XI. Zukunft greifbar machen

Die Beschäftigung mit den eigenen Zielen und die Berücksichtigung ebenjener Ziele in der Liquiditäts- und Vermögensplanung macht die Zukunft greifbar.

Eine besondere Fähigkeit des Homo sapiens ist es, dass er sich die Zukunft vorstellen und seine Handlungen danach ausrichten kann. Genau diese Fähigkeit adressiert eine Finanzplanung.

XII. Senkung von Finanzierungskosten

Bei der Planung von Immobilienkäufen ist die Darlehensstruktur ein Kernelement. Anhand der Zahlungsströme wird sichtbar, welche Zinsbindungsfristen notwendig sind.

Die Wahl geeigneter Zinsbindungsfristen stellt sicher, dass ein adäquates Risikomanagement mit einem angemessenen Zins einhergeht. Gleichzeitig kann abgewogen werden, ob sich etwaige Förderdarlehen rechnen.

Nach Abschluss des Darlehens, kann anhand der Finanzplanung laufend entschieden werden, ob Sondertilgungen oder Alternativanlagen das Mittel der Wahl sind.

XIII. Flexibilität für Veränderungen

Ein guter Finanzplan schafft Raum für Veränderungen. Kernelemente sind dabei die Berücksichtigung eines Notgroschens, weiterer Liquidität zur Ergreifung von Chancen, sowie Kapitalmarktanlagen, welche sich zügig liquidieren lassen.

Bist du in einer Lebensphase, welche von Veränderung geprägt ist, sollten generell Entscheidungen vermieden werden, welche wenig flexibel sind. Darunter können beispielsweise Immobilienkäufe und der Abschluss von Rentenversicherungen fallen.

XIV. Sicherheit & gutes Gefühl

Ist der eigene Finanzplan erstellt, schafft das Sicherheit und ein positives Gefühl. Du weißt, welche Schritte zur Erreichung deiner Ziele geeignet sind und wie du mit etwaigen Risiken umgehst.

Ganz nebenbei schafft ein Finanzplan Zeit. Hast du einmal Struktur in deine Finanzen gebracht, reicht es in ruhigen Lebensphasen oft, sich nur noch ab und zu mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen, um auf Kurs zu bleiben.

XV. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebensbereichen

Den fast schon wichtigsten Punkt haben wir uns für den Schluss aufgehoben:

Finanzen sind kein Selbstzweck.

Idealerweise dienen die eigenen Finanzen dazu, andere Lebensbereiche wie Familie, Gesundheit und Freizeit positiv zu gestalten.

Dabei macht ein guter Finanzplan Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Lebensbereichen sichtbar und stimmt bereits die Zielplanung darauf ab.

Finanzküche Newsletter abonnieren: Enthält das Thema der Woche, aktuelle Beiträge und die Empfehlung des Hauses.


Resümee: Warum eine Finanzplanung sinnvoll ist

Es gibt sicher mehr als 15 Gründe, warum du einen Finanzplan haben solltest.

Letztlich bleibt, dass dich ein Finanzplan:

  • Dabei unterstützt, deine Potentiale zu entfalten
  • Und dir dabei hilft, deine Ziele zu erreichen
Portrait vom Autor dieses Artikels
Über Christoph Geiler

Als Finanzberater bin ich auf die Themen Finanzplanung, Geldanlage und Altersvorsorge spezialisiert. Als Finanzkoch bin ich konzeptionell tätig und erstelle Inhalte. In meiner Freizeit schwinge ich den Kochlöffel, treibe Sport und spiele mit meinem Sohn.