Das Wort Vermögen hat zwei unterschiedliche Bedeutungen:
I. Vermögen ist Deine Fähigkeit, etwas zu schaffen
II. Vermögen ist Dein materieller Besitz
Damit wird klar, dass Vermögen aufzubauen, eine Lebensaufgabe ist. Deine Geburt ist der Startschuss. Ab Deinem ersten Tag als Erdenbürger erwirbst du Fähigkeiten, die Dir helfen, Dich in der Welt zurechtzufinden. Du lernst Dich auszudrücken und Probleme zu meistern.
Mit der Zeit steigt Dein Potential. Sandburgen sind erste Zeichen Deiner kreativen Schöpfungskraft. In Schule und Ausbildung verfeinerst Du Deine Fähigkeiten weiter. Irgendwann – wenn Deine Eltern Dich aus Ihrem Nest entlassen – bilden Deine Fähigkeiten Deine Grundlage dafür, ein Einkommen zu erzielen. Je größer Dein Potential, desto größer ist Deine Chance auf Einkommen.
Was uns zwangsläufig zu der Frage bringt:
Wie viel (Aus-)Bildung darf es sein?
Zwischen Ausbildung und Bildung existiert ein Unterschied. Ausbildung ist zweckgebunden und kann vollendet werden. Bildung hingegen endet nie – die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten steht im Vordergrund.
Lehre? Studium? Doktortitel? Aus meiner Sicht spielen Abschlüsse eine untergeordnete Rolle. Bildung ist wichtig – sehr wichtig. Inwieweit sie durch Abschlüsse messbar gemacht werden kann? Das ist ein Thema für sich. Entscheidend ist, dass Du Dich mit Deinen Zielen auseinandersetzt. Nur wenn Du weißt, welchen Weg Du gehen willst, erwirbst Du den Grundpfeiler des erfolgreichen Vermögensaufbaus:
Die Fähigkeit, das Wichtigste zuerst zu tun.
Dinge in unserem Kopf entstehen zu lassen, bevor sie Realität werden, ist eine in der Natur einzigartige Fähigkeit. Du solltest ausgiebig von ihr Gebrauch machen. Dann kannst Du, wenn Dir alles über den Kopf zu wachsen scheint, einen Schritt zurücktreten und Prioritäten setzen.
Welche Aufgaben helfen Dir, Deine Vorstellungen Realität werden zu lassen? Unwichtiges verbannst Du in den Wartebereich.
Was bedeutet das für Deinen Vermögensaufbau?
Das Wichtigste zuerst zu tun, bedeutet beim Vermögensaufbau Schritt für Schritt vorzugehen. Dabei gibt es fünf Schritte:
I. Zielsetzung
Wie wichtig die Beschäftigung mit den eigenen Zielen ist, haben wir uns bereits angeschaut. Ohne Ziele bist Du wie ein Boot ohne Segel, das im Wellengang hoffnungslos hin und her schaukelt. Ist das Ziel bekannt und das Segel gesetzt, kannst Du in See stechen.
II. Notgroschen aufbauen
Dein Notgroschen ist Deine Schutzmauer. Stehen unvorhergesehene Ausgaben an, kannst Du auf ihn zurückgreifen, ohne gleich Deine komplette Vermögensplanung auf den Kopf stellen zu müssen. Bei Deinem Notgroschen gilt:
Lieber zu groß, als zu klein.
Diese einfache Regel ist einem ruhigen Schlaf unglaublich zuträglich. Ein kleiner Hinweis sei mir an dieser Stelle erlaubt:
Urlaub ist keine unvorhergesehene Ausgabe. Auf derartige Ausgaben solltest Du immer extra sparen.
III. Existentielle Risiken absichern
Existentielle Risiken erkennst Du daran, dass Sie bei Eintritt Dein Leben (und/oder eventuell das Deiner Angehörigen) auf den Kopf stellen. Im schlimmsten Fall führen sie dazu, dass Du kein eigenständiges Leben mehr führen kannst.
Solche Risiken sind:
- Krankheit
- Unfall
- Invalidität
- Pflege
- Langlebigkeit
- Tod
- Sachschäden (beispielsweise an Deinem Haus, aber auch Schäden, welche Du anderen zufügst)
Bei diesen Risiken gilt es genau abzuwägen, welche Du selbst tragen kannst und welche Du versichern solltest. Dabei gibt es einen Unterschied, zwischen „einem Risiko selbst tragen“ und „Risikoverdrängung“. Ein Risiko selbst tragen, kannst Du nur, wenn Du wirtschaftlich dazu in der Lage bist. Bist Du es nicht und versicherst Dich trotzdem nicht, ist das Risikoverdrängung. Bei Versicherungen gilt der Grundsatz:
So viel wie nötig und so wenig wie möglich.
IV. Aufbau von Kapitalvermögen
Kommen wir zur Kür. Bist Du die ersten Schritte gegangen und es ist Geld übrig, hast Du zwei Möglichkeiten:
1. Zusätzlicher Konsum
2. Sparen und Investieren
Hier gilt es, einen gesunden Mittelweg zu finden. Wir Menschen neigen gerne zu Extremen. Aus Erfahrung kann ich sagen: Zwischen Minimalismus und dauerhaftem Kaufrausch gibt es jede Menge Spielraum.
V. Kontrolle und Nachsteuerung
Das Leben ändert sich. Wir ändern uns. Und mit uns, ändern sich unsere Prioritäten. Daher ist eine regelmäßige Kurskontrolle notwendig.
Fazit
Der Grundpfeiler des erfolgreichen Vermögensaufbaus ist es, das Wichtigste zuerst zu tun. Vermögensaufbau versteht sich dabei als Lebensaufgabe, die mit Deiner Geburt beginnt. Bildung und Ausbildung sind das Fundament, das es Dir ermöglicht, Einkommen zu erzielen.
Gehst Du die Schritte
1. Zielsetzung
2. Notgroschen aufbauen
3. Existentielle Risiken absichern
4. Aufbau von Kapitalvermögen
5. Kontrolle und Nachsteuerung
Stück für Stück ab, hast Du eine gute Ausgangsbasis, um erfolgreich Vermögen aufzubauen.
Dein Honorarberater
Christoph Geiler
Bildquelle: © Africa Studio – fotolia